Der Bau der Grenzanlagen
begann 1952. Als erstes sollten Orte wie Hötensleben gesichert werden, die
unmittelbar an der Grenzlinie lagen. Hier wurde von einem Tag auf den anderen
ein zehn Meter breiter geeggter Streifen angelegt. Er hieß von Beginn an
„Todesstreifen“. An seinem Westrand wurde ein Stacheldrahtzaun errichtet.
Außerhalb des Ortes gab es zu diesem Zeitpunkt noch keinen Zaun und auch keine
Posten. Gleichzeitig wurde das „Sperrgebiet“ eingerichtet. In den Folgejahren wurden dann Beobachtungstürme aus Holz errichtet. Der Schießbefehl war stets vorhanden.
Nach 1961 wurde die gesamte Grenze auf Befehl der Sowjetunion mit einer Doppelreihe von Stacheldrahtzäunen gesichert. Zwischen die Doppelreihen wurden 1962 im Bereich Hötensleben Minen verlegt. Alle zwei Meter lag im Zickzack eine Holzkasten-Mine im Boden. Der Deckel stand leicht offen, darüber lag Erde. Die Mine löste aus, sobald der Deckel herunter gedrückt wurde.
Die erste Mauer wurde 1972 in Hötensleben gebaut, zeitgleich wurde auch der Signalzaun errichtet.
Direkt hinter den Häusern stand eine drei Meter hohe Sichtblendmauer, dahinter lag ein zwei Meter breiter, beleuchteter Spurensicherungsstreifen. Dann folgte der 2,40 Meter hohe Zaun aus Streckmetall und Signaldrähten, die bei Kontakt sofort Alarm auslösten.
Dahinter schlossen sich eine Hundelaufanlage sowie das „Sicht- und Schussfeld“ an, ebenfalls mit Lichttrasse. Das gesamte Gebiet konnte von den Beobachtungstürmen auf der Kippe und am Auebogen eingesehen werden. Westwärts schloss sich der Kolonnenweg an, dann ein sechs Meter breiter Spurensicherungsstreifen, die Stahlhöcker und die 3,40 Meter hohe Grenzmauer. Auf die Mauer waren halbrunde Betonröhren aufgesetzt, die es unmöglich machten, sich hochzuziehen. Es folgte noch ein aus scharfkantigem Streckmetall bestehender Grenzzaun, dann das „vorgelagerte Hoheitsgebiet“, und erst dahinter verlief die Grenzlinie in Bachmitte der Schöninger Aue.
1978 war dann der Zustand erreicht, den man heute noch sieht.
In Hötensleben bestand die Besonderheit, dass der Schutzstreifen zwischen Ort und Grenzlinie an einer Stelle nur 35 Meter betrug. Normalerweise sollte er mindestens 500 Meter tief sein. Deshalb waren in diesem Gebiet die Sperrelemente besonders konzentriert vorhanden, von denen noch heute viele als Grenzdenkmal erhalten geblieben ist.
|