Kurzbericht des Bundesgrenzschutzes
27.05.1973
Klein Schöppenstedt / Absturz eines russischen Düsenjägers (Suchoi SU-7 M)
Am 27.05.1973, 11.47 Uhr, stürzte 1200 m südlich der Ortschaft Klein Schöppenstedt am Rande des Bundeswehrübungsgeländes HÖTZUM “Herzogberge“ eine “Suchoi SU-7 M“ ab.
Der Pilot sprang ca. 300 m nördlich des Schießstandes Hötzum mit dem Fallschirm ab und blieb unverletzt.
Bei dem Flüchtling handelte sich nicht um einen sowj. Piloten sondern um einen techn. Mitarbeiter vom sowjetischen Fliegerhorst Großenhain.
Der Russe hatte gehört, dass es im Westen viel Geld für eine Maschine dieses Typs geben sollte.
Zudem stand er kurz vor einer Diziplinierung.
Das waren wohl seine Fluchtgründe.
Während seiner Flucht benutzte er Karten, in denen die Grenze nicht eingezeichnet war.
Die Maschine unterflog das gesamte Nato Radar.
Lediglich ein Zöllner sah die Maschine beim Überfliegen der Grenze und meldete das sofort weiter.
Alliierte, Polizei, Kripo und Militärpolizei sowie ein Offizier der Royal Air Force sicherten ab 12.00 Uhr bzw. ab 14.00 Uhr die Unfallstelle.
Mit einem Panzerkran bargen am 28.05.1973 Soldaten der Bundeswehr die Wrackteile der Suchoi SU-7 M und brachten sie in eine Braunschweiger Bundeswehr-Kaserne.
Experten in Braunschweig “katalogisierten“ die Reste des zerschellten Düsenjägers. Sowjetische Generäle forderten die Herausgabe der Wrackteile.
Am 30.05.1973 wurden die Wrackteile auf dem Parkplatz am Kontrollpunkt Helmstedt - BAB - auf sowjetische Fahrzeuge umgeladen und abtransportiert (siehe folgendes Bildmaterial)
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Ergänzung von Karl-Heinz Stüring:
Der "Pilot" beantragte politisches Asyl, das ihm gewährt wurde und ging offenbar mit neuer Identität in die USA, wo sich seine Spur nach kurzer Zeit verlor.
Nach seiner Flucht wurden hochrangige Offiziere aus Großenhain versetzt und auch der Kommandeur der 16. Luftarmee, Held der Sowjetunion A. N. Katritsch, abkommandiert.
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