Grenzwanderung am 19.08.2017

 

von der Schwarzen Brücke bei Schladen bis Wennerode

(Fotodokumentation)

 

 

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Seite erstellt: 13.12.2018

Letzte Änderung: 14.12.2018



Tour: Schwarze Brücke - Okeraue - Grenzdenkmal Wülperode/Wiedelah - Wülperode - Suderoder Park - Wennerode

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Treffpunkt

Ein erster Sonnentag nach tagelangem Dauerregen. Die Organisatoren Lothar Engler und Wolfgang Roehl konnten frohgelaunte 12 Teilnehmer auf der Hofstelle 12 in Wennerode (bei Vienenburg) begrüßen.

Von dort fuhr man zunächst mit einigen Fahrzeugen zum Startpunkt der Wanderung unweit der "Schwarzen Brücke" in den Okerauen südlich von Schladen.

Die Hofstelle in Wennerode sollte auch Zielpunkt der Wanderung sein.


 

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Am Startpunkt unweit der "Schwarze Brücke" in den Okerauen

Die "Schwarze Brücke" - eine in Grenznähe befindliche Bahnbrücke über die Oker - war der nördlichste Punkt des Goslarer BGS-Grenzabschnitts und somit gleichzeitig für die Braunschweiger BGS-Abteilung der südlichste Punkt. Wo bis Anfang der 1990er Jahre die Grenzsperranlagen das Landschaftsbild bestimmten, sind Teiche und die Okerauen mittlerweile prägend.

Eine Besonderheit aus der Zeit des "Kalten Krieges" befindet sich in dem Naturschutzgebiet in der Nähe der "Schwarzen Brücke". Jahrelang in Vergessenheit geraten, tauchte sie und ihre Geschichte plötzlich wieder auf: die Gedenkmauer an der "Schwarzen Brücke". Und diese Mauer sollte als erstes aufgesucht werden.

 

Reste des DDR-Kolonnenweges waren als Parkfläche bestens geeignet.

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Von hier ging es los in

Richtung "Schwarze Brücke".

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An der "Schwarzen Brücke".

Die Bahnstrecke Bad Harzburg - Braunschweig überquert an dieser Stelle die Oker.

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Natur pur ringsum.

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Okerteich an der "Schwarzen Brücke".


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Erste Erläuterungen von Lothar Engler zu diesem Grenzpunkt

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Hinter Büschen kam ein Mahnmal zum Vorschein: die besondere Mauer

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Ein einzigartiges Stück

der deutschen Teilungsgeschichte.


 Festgehalten auf vielen Speicherkarten.

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Die Mahnmal-Mauer .....

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.... und ihre Geschichte (Teil I)

(Zum Artikel mit Mausklick)

.... Teil II

(Zum Artikel mit Mausklick)

.... Teil III


Durch die Okeraue von der Schwarzen Brücke bis zum Grenzdenkmal Wülperode/Wiedelah

Durch die Okeraue zwischen der Schwarzen Brücke und dem südlich davon gelegenen Ort Wiedelah zog sich einst die innerdeutsche Grenze. Die vielfach getroffene Festlegung, dass die Mitte eines Flussverlaufs die Grenze bildete, fand hier keine Anwendung, da sich das Bett der Oker ständig veränderte und somit ein sich stetig verändernder Grenzverlauf gegeben wäre. Deshalb wurde Mitte der 1970er Jahre im Rahmen der deutsch-deutschen Grenzkommission eine feste Grenzverlaufslinie vereinbart, unabhängig davon, wie sich der Verlauf der Oker gestaltete.

 

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Ein Trampelpfad zeichnete den Weg

Die nächsten 3 Km war die Oker ständige Begleiterin. Für den Hund ein besonderes Vergnügen.

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Tagelanger Dauerregen hat auch in den Okerauen Spuren hinterlassen.

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Nur der Fischkopf war wohl

nicht mehr schmackhaft.

Wegen Überschwemmungen in der Okeraue musste auf ein durchgeweichte Getreidefeld ausgewichen werden.

Wenige Tage vorher stand hier noch das Hochwasser der Oker.

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Weggespülte Uferböschung

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Auch die Birke konnte dem aufgeweichten Boden nicht

mehr Stand halten.


Am Grenzdenkmal Wülperode/Wiedelah

Ca. 60 Meter Grenzsperrzaun und ein Teil des Kfz.-Sperrgrabens sind neben der Straßenverbindung zw. Wülperode und Wiedelah als Mahnmal noch erhalten. Das Fallstein-Gymnasium Osterwieck hat auf Anregung von Lothar Engler die Patenschaft für dieses mittlerweile als Grenzdenkmal beurkundete Stück der ehemaligen DDR-Grenzsperranlagen übernommen. Schüler/innen der 10. Klassenstufe sorgen zweimal im Jahr dafür, dass die Anlage nicht wieder zuwuchert. Das Land Sachsen-Anhalt hat für die Anschaffung von technischen Hilfsmitteln die notwendigen Finanzmittel bereit gestellt.

 

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Hier war Deutschland bis

zum 10. Februar 1990 geteilt.

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Zur Erinnerung an die Grenzöffnung an der Straße Wülperode - Wiedelah.

An der Straße Wiedelah - Wülperode ereignete sich am 22. Sept. 1980 eine Grenzverletzung West-Ost....

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.... Ein U.S.-Jeep durchbrach bei Nacht und Nebel die vom BGS errichtete einfache Rundholzabsperrung und landeten auf DDR Gebiet.

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Details zu dem Vorfall inkl. Bilder

sind hier zu finden.


Am Grenzverlauf zwischen Wiedelah und Wülperode

Ein eher unscheinbarer Pfad führt von der Verbindungsstraße Wiedelah - Wülperode direkt an einem Ackerrain entlang vorbei am Kiesteich Richtung Eckergraben. Dieser Pfad gehört mit zum Harzer Grenzweg. Dass sich im November 1973 an dieser Stelle der innerdeutschen Grenze Bundesgrenzschutz- und Grenztruppenangehörige mit durchgeladenen Waffen gegenüber standen, darüber berichtet Lothar Engler in seiner Geschichte über die Flucht eines Raupenfahrers.

An dieser Stelle flüchtete ein Raupenfahrer.

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Die spannende Geschichte der Flucht kann hier nachgelesen werden.

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Entlang des Wiedelaher Kiesteiches

mit Brockenblick.

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Auf dem Harzer Grenzweges kurz vor dem Eckergraben bei Wülperode.

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Ein alter Grenzstein aus dem 19. Jahrhundert. KP=Königreich Preußen. Auf der Rückseite war eingemeißelt: HB=Herzogtum Braunschweig.


Im Grenzort Wülperode/(ehem. DDR)

Wülperode ist ein beschaulicher kleiner Ort, der in vorbildlicher Weise seine Dorfgemeinschaft pflegt. Die alten Fachwerkhäuser sind liebevoll restauriert, die Vorgärten ein "Hingucker" und der Dorfplatz wurde mit einem Backhaus und einem Pavillon neu gestaltet. Auch die alte Dorfkirche von 1718 auf dem Gutsgelände birgt viele interessante Motive.

Das Einzigartige an Wülperode ist jedoch in Stein gemeißelt. 1994 feierte das Dorf sein 1000-jähriges Bestehen. Im Jahr 2016 hatte der Ort eine Verjüngungskur abgeschlossen und feierte sein 700-jähriges Bestehen. Grund war, dass ein Ort, der in der Urkunde von 994 erwähnt wurde, fälschlicher Weise Wülperode zugeordnet wurde. Erst einige Jahre später konnte in einer anderen Gründungsurkunde die namentliche Erwähnung zweifelfrei Wülperode zugeordnet werden. Und das Gründungsjahr lautete danach 1316. Ein guter Grund, noch einmal groß zu feiern, denn nun war man sich absolut über sein tatsächliches Alter sicher!

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Am Dorfplatz

Das Backhaus

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1994

Gedenkstein 1000 Jahre Wülperode

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Rückseite 2016

700 Jahre Wülperode.


 

 

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Erklimmen des Hausbergs entlang der Straße in Richtung Suderode.


Am Suderoder Park

Am westseitigen Rand des Suderoder Parks verlief der letzte Teil der Wanderung direkt am ehemaligen Grenzverlauf. Zwei Besonderheiten konnten erkundet bzw. besichtigt werden.

Zum einen ein überdimensionierter, aber nicht fertig gestellter Bunker der DDR-Grenztruppen. Dieser befindet sich - noch immer gut getarnt und von Gebüsch überwuchert - an der Nordwest-Ecke des Parks. Ein gleiches Objekt ist noch auf dem Kleinen Fallstein zu finden. Bildmaterial von jener Anlage lassen auf die Verwendung auch des "unvollendeten" Objektes am Suderoder Park schließen.

Die zweite Besonderheit steht an der Südwest-Ecke des Parks. Dort befindet sich eine Stele, die die Trennung und das Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten symbolisieren soll. Eine Einheit stellt dieses Kunstwerk jedoch nur mit ihrer Schwester-Stele dar, die etwa 500 Meter weiter westlich aufgestellt ist. Die östliche Stele ist aus der westlichen heraus geschnitten. Nur wenn beider wieder zusammen gefügt werden, kann ein einheitliches Werk entstehen.

 

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Der Bunkereingang.

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Der Raum war ca. 25-30 qm groß.

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Aber unvollendet - wegen der Wende.

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Gleiches Objekt auf dem Kleinen Fallstein ("in Betrieb genommen") diente Grenztruppenoffizieren (und Begleitung) als "besonderer Besprechungsraum".


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Entlang des westlichen Randes des Suderoder Parks mit Brockenblick.

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Die "heraus geschnittene" Stele an der Südwest-Ecke des Suderoder Parks.

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Die Figuren auf der Stele.

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Die Schwester-Stele 500 Meter westlich mit der zu schließenden "Lücke" (Aufnahme von 2014).


Tagesabschluss im "Grünspan" / Abbenrode

Am Zielpunkt der Wanderung  (Wennerode Hofstelle 12) stieß überraschend noch Peter Bettzüge zur Gruppe dazu. Peter Bettzüge war 1966 an der Eckertalsperre aus der DDR geflüchtet und hatte schon auf der einen oder anderen Grenzwanderung seine Fluchtgeschichte erzählt.

Nach Rückholung der Fahrzeuge vom Startpunkt der Wanderung setzten sich die Teilnehmer - wie üblich - zum Abschluss des Tages noch gemütlich zum Klönen bei Kaffee und Kuchen zusammen.

Dieses mal im "Grünspan", einem einer Gärtnerei in Abbenrode angeschlossenen Café.

 

Überraschender Besuch von Peter Bettzüge (Bildmitte).

Im Café Grünspan / Abbenrode.

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Lothar Engler (Bildhintergrund) zeigt den Entwurf einer Bilddokumentation, für eine Schautafel am Grenzdenkmal Wülperode/Wiedelah.

Interessierte Betrachter

Ein rundum gelungener Tag geht zu Ende und ........

..... jeder will mal wieder dabei sein.

In diesem Sinne: "man sieht sich!"

 


 

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(c) Text: Wolfgang Roehl; Fotos von Hermann Sonnenrein, Lothar Engler, Wolfgang Stolte & Wolfgang Roehl