Deutsch-deutsches "Grenzertreffen"

am 12. Dezember 1989

in Stapelburg/DDR

 

 

 

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Seite erstellt: 31.01.2012

Letzte Änderung: 03.02.2012


 

 

BGS Beamte und Grenztruppenangehörige treffen sich einen Monat nach der Grenzöffnung auf ein "Bierchen" in Stapelburg/DDR

 

Bericht und Bilddokumente von Lothar Engler

Der Zufall wollte es, dass wir mit unserem Technischen Einsatzzug schon Monate vor der Grenzöffnung für den 12.12.1989 eine Fahrt in die DDR über Worbis, Halberstadt, Wernigerode bis nach Ilsenburg geplant hatten. Diese Fahrt wurde auch genehmigt. Somit fuhren wir dann am 12.12.1989 los. Da der Kontakt zu der einen Schicht von den DDR Kräften der Pass-Kontroll-Einheit (PKE) nicht abriss, verabredeten wir, dass wir unsere Fahrt am 12.12. bis Stapelburg erweitern werden. Wir wollten uns dann alle auf ein Bier im Kulturhaus treffen.

Die Fahrt verlief reibungslos. Wir besichtigten Halberstadt sowie den Dom, machten Mittag in Wernigerode und hatten dort eine Stadtführung.

 
         
 
       
 

Die Sache mit Stapelburg hatte aber einen Haken. Gleich nach dem Grenzübergang wurde uns ein Reiseführer zugewiesen. Diesen Herren weihten wir dann in Wernigerode in unseren Plan ein, dass wir bis Stapelburg durchfahren würden. Wir sagten ihm, dass wir im Kulturhaus verbleiben werden und er mit dem Bus zurück fährt. Der Bus würde dann über Worbis wieder ausreisen und uns in Eckertal um 23:00 Uhr abholen. Wir würden dann zu Fuß über die Grenze gehen. Er hatte zwar etwas dagegen, aber wir hatten ja das Ende unsere Reise schon anders geplant.

So kam es, dass wir uns im Kulturhaus von Stapelburg mit den DDR Kräften der PKE auf ein Bier trafen. Eine freundliche Bedienung organisierte für ein Gruppenfoto noch eine DDR-Fahne. Wir verlebten einen wunderbaren Abend im Kulturhaus.

So gegen 21:00 Uhr bemerkte ich, wie ein Hauptmann von den PKE-Kräften Getränke für die Nachtschicht einkaufte. Als dieser gerade vom Kulturhaus wegfahren wollte, sprach ich ihn an und bat ihn, uns doch um 23:00 Uhr mit seinem Dienstwagen abzuholen und an den Grenzübergang zu fahren.

"Wie er wohl dazu komme", antwortete er mir. Ich erklärte ihm, dass das Blaulicht samt Martinshorn in seinem Dienstwagen von mir sei, damit er nach Schichtende schnell nach Marienborn fahren kann. Um 23:00 Uhr standen die beiden PKW, die ein "West"blaulicht hatten, vor dem Kulturhaus und fuhren uns an den Grenzübergang, wo der Bus schon wartete.